Social-Media-App für Kinder und Familien – eine Bilanz

Während der Corona-Pandemie, als Kita-Schließungen die Normalität waren, entstand die Idee zur Entwicklung von DiGiKiNDi, einer Android-App, die ich als soziales Netzwerk für Kindergartenkinder und ihre Eltern konzipiert habe. Mit dem Ende der Pandemie ist nun die Zeit gekommen, zurückzublicken und Bilanz zu ziehen.

Ich hatte gerade meine Promotion in Informatik an der Uni Bielefeld abgeschlossen, als die Corona-Pandemie über die Welt hereinbrach. Angesichts geschlossener Kitas und dem Vollzeitjob meiner Frau wurde mir schnell klar, dass meine vorrangige Aufgabe nun die Kinderbetreuung sein würde. In dieser Zeit kam mir die Idee mit dem digitalen Kindergarten und ich entschied mich, meine Erfahrungen im Software-Engineering und als Vater zu kombinieren.

Die Idee

Unseren Kindern und mir wurde schnell bewusst, dass digitale Medien oft die beste und manchmal die einzige Option darstellten, um sich mit Freunden und Verwandten zu verbinden. Allerdings sind die meisten Plattformen nicht darauf ausgelegt, den Bedürfnissen kleiner Kinder gerecht zu werden, die in vielerlei Hinsicht anders kommunizieren als Erwachsene.

Für Kinder im Kindergartenalter ist es sehr wichtig, manche Dinge ganz alleine tun zu können. In sozialen Netzwerken für Erwachsene steht diesem Wunsch jedoch nicht nur die fehlende Lesekompetenz sondern auch die für Kinder nicht zu bewältigende Informationsflut entgegen. Außerdem stimmen die meisten Eltern überein, dass kleine Kinder nicht über längere Zeiträume alleine am Smartphone sitzen sollten. Als wesentliche Säulen von DiGiKiNDi manifestierten sich daher folgende Elemente:

  1. Kindgerechte Interaktion: Eine aufgeräumte Benutzeroberfläche, leicht verständliche Bilder und gesprochene Erklärungen ermöglichen Kindern einen spielerischen Zugang zur digitalen Welt.
  2. Elternbegleitete Nutzung: DiGiKiNDi ist nicht nur eine App, sondern eine Plattform, die von Eltern und Kindern gemeinsam genutzt wird und auf der sich Eltern auch untereinander austauschen können.
  3. Viel Inspiration mit wenig Bildschirmzeit: Die App soll mit begrenztem Einsatz von Bildschirmzeit die Kreativität der Kinder in der physischen Welt anregen, indem sie sehen können, was ihre Freunde geschaffen haben.
  4. Datenschutz und Sicherheit: Durch Verschlüsselung, Sicherheitsfragen und Datensparsamkeit wird die Privatsphäre der Kinder geschützt. Außerdem können nur Freunde mit privatem Einladungscode die Kinderprofile sehen.

Technische Umsetzung

Um eine solide technologische Grundlage zu schaffen, fiel die Wahl serverseitig auf einen LAMP-Stack, bestehend aus Linux, Apache, MySQL und PHP. Auf der Clientseite habe ich auf eine native Android-App gesetzt. Mit einem Marktanteil von etwa 70 Prozent auf Smartphones erschien dies als pragmatische Entscheidung, um eine breite Nutzerbasis zu erreichen. Zudem verfügte ich bereits über Erfahrung in der App-Entwicklung für Android, was den Entwicklungsprozess effizienter gestaltete. Die Entscheidung gegen eine Web-App resultierte aus der damals mangelnden und uneinheitlichen Media-Unterstützung gängiger Browser, was die Nutzererfahrung beeinträchtigt hätte.

Topologie des sozialen Netzwerks

Ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung eines sozialen Netzwerks für Familien war die Festlegung einer geeigneten Topologie für die Plattform, also möglicher Arten der Vernetzung. Etablierte soziale Medien präsentieren unterschiedliche Topologien, die von 1:1-Beziehungen (Freundschaften) über unidirektionale 1:n-Verbindungen (Follower) bis hin zu Gruppen mit Fremden (n:n) reichen. Bei einer Plattform für Kinder wurde die Option der Vernetzung mit Fremden aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen.

Stattdessen bietet DiGiKiNDi die Möglichkeit, private Gruppen zu erstellen, beispielsweise für Sportvereine oder Kindergartengruppen. Innerhalb solcher Gruppen sind alle Mitglieder miteinander verbunden, es handelt sich also prinzipiell um eine n:n-Vernetzung. Ich habe jedoch bewusst auf Feedback-Funktionen (auch auf positive) wie Likes oder Kommentare verzichtet, um sozialen Druck zu vermeiden. Vernetzungsanfragen sind außerdem grundsätzlich nur außerhalb der App mittels privater Einladungscodes möglich, um eine sichere und geschützte Umgebung zu schaffen.

Funktionen der App

Die Features der App habe ich so gewählt, dass mit ihrer Hilfe die zu Beginn genannten Ideen in die Tat umgesetzt werden können. Einige der wichtigsten Funktionen sind:

Die Anfänge

Der Launch von DiGiKiNDi Anfang 2021 markierte einen vielversprechenden Beginn. Die App erfreute sich eines erfolgreichen Starts mit dreistelligen Nutzerzahlen und insgesamt sehr positivem Feedback. Auch die klassischen Medien zeigten Interesse: Ein Fernsehbericht von Sat.1 NRW gab der App einen prominenten Platz und gewährte sogar meinem damals fünfjährigen Sohn die Möglichkeit, seine Erfahrungen zu teilen. Dieses Highlight folgte auf eine ausführliche Vorstellung auf der Titelseite des Bielefelder Lokalteils des Westfalenblatts sowie Beiträgen in verschiedenen Online-Magazinen.

Besonders faszinierend waren die erlebten Erfolgsgeschichten unserer eigenen und anderer Kinder: Foto-Challenges weckten die Kreativität beim Basteln und Bauen („Bastle eine Gitarre“, „Baue ein Coronavirus-Modell“), auf zehn Sekunden begrenzte Sprachnachrichten ermutigten zur Kommunikation („Alles Gute zum Geburtstag! Ich möchte dich bald wieder sehen.“) und das Puzzle des Monats wurde zum absoluten Favoriten.

Herausforderungen und Erkenntnisse

Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen nahm das Interesse deutlich ab. DiGiKiNDi hatte seinen Ursprung in der pandemischen Realität und mit der schrittweisen Rückkehr zur Normalität verblasste die anfängliche Begeisterung. Es gab jedoch seither auch technologische Entwicklungen und Erkenntnisse prinzipieller Art, die dazu geführt haben, dass ich heute einige Dinge anders machen würde. Oder um es mit den Worten von Kyle Broflovski aus South Park zu sagen: Ich habe heute etwas gelernt.

Fazit

Rückblickend bin ich überzeugt, dass DiGiKiNDi die richtige Idee zur rechten Zeit war. Trotzdem bleibt die Frage nach dem Bedarf an Social-Media-Plattformen für Kindergartenkinder und Eltern nach dem Ende der Pandemie. Die positive Resonanz einiger Kinder in unserem Umfeld, die die App nach wie vor gerne nutzen, freut mich allerdings besonders. Ich habe auch schon über die Möglichkeit nachgedacht, einzelne Ideen oder soziale Spiele in eigenständige Apps auszugliedern. Außerdem dienen die wertvollen Erkenntnisse, die ich während der Entwicklung und dem Betrieb von DiGiKiNDi bisher gewonnen habe, als Inspiration für die Gestaltung künftiger Anwendungen. Die App steht nach wie vor bei Google Play zum Download bereit. Weitere Informationen zu DiGiKiNDi sind hier verfügbar.

Du hast Fragen zu sozialen Apps für Kinder und Familien oder benötigst Hilfe bei der Umsetzung deiner Projektidee? Schreib mir eine Nachricht: mail@icot.de

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